Historie Seite 3

Vereinschronik 1924 – 1964

(Herausgegeben anlässlich des 40- jährigen Bestehens am 1. April 1964)

Die Kriegsjahre

Die ersten Mitglieder wurden bereits 1939 zur Wehrmacht einberufen.

Für die Motorboote gab es kein Benzin mehr und die Vereinsflotte schrumpfte im Sommer
1940 auf 12 Segelboote, 11 Motorboote und 13 Paddelboote bzw. Kanadier.
Die Anlage wurde nur zum Teil ausgebracht und notwendige Reparaturarbeiten am
Bootshaus wurden wegen Materialmangels verschoben.

Trotzdem baute man 1941 eine neue erweiterte Anlage aus Holz, um auch den
„Bojenlieger“, die z.T auf der Nordseite der Lesum lagen, einen Platz an der Anlage zu
bieten.

Trotz des Krieges hatte der Verein 1941 einen Mitgliederzuwachs und kam am Ende auf 53
Aktive und 17 Passive Mitglieder. 25 davon wurden 1941 einberufen und weitere 5
außerhalb dienstverpflichtet.

Wegen des Benzinmangels verschoben sich die Verhältnisse innerhalb der Flotte.
Von insgesamt 40 Booten waren 1942 19 Segler, 11 Motorboote und 10 Paddler.
Größere Fahrten wurden aber nicht mehr unternommen.

Wegen Kohlenmangels wurde das Bootshaus im Winter nur noch einmal im Monat geheizt
und als Treffpunkt für die Mitglieder genutzt.

Die Verhältnisse wurden immer schwieriger.
Anfang 1943 wurde auch der Ökonom und Vereinskassierer Grote eingezogen und Rudi
Battermann erledigte fast komplett die ganze Verwaltungsarbeit.
Geldsorgen hatte man keine. Es gab nichts zu kaufen und so verschob man alle
notwendigen Reparaturen und Erneuerungen auf hoffentlich bald wieder bessere Zeiten.

Der Vereinsbetrieb wurde merklich weniger. Durch die Vielzahl der eingezogenen
Mitglieder blieben viele Boote an Land und der Sportbetrieb ging immer mehr
zurück.1944 hielten noch ganze 6 Mitglieder das Vereinsleben aufrecht.

Farben und Lacke gab es nur noch vereinzelt auf Zuteilung und es mussten alle Bleikiele
aus- bzw. abgebaut und abgeliefert werden.
Trotz allem wurde im Frühjahr 1944 eine Landpartie gemacht zu der alle ihre Brot-, Fett-
und Fleischmarken mitbrachten, um wenigstens das Mittagessen zu sichern.

1945 war der Krieg zu Ende und der Verein zog eine traurige Bilanz:
8 Vereinskameraden waren gefallen oder Vermisst. Man trauerte um

Hans Heyn
Oscar Beuke
Günther Koch
Hans Block
Cristian Meuter
Hinni Meyer
Günter Lohmann
Friedel Kampmeyer

Auch am Bootshaus war der Krieg nicht spurlos vorübergegangen.
Die Wände zeigten außen und innen große Risse, das Dach war beschädigt und es drohte
der völlige Zerfall, wenn nicht in absehbarer Zeit Abhilfe geschaffen wurde.
Hieran war aber kurz nach Kriegsende nicht zu denken.
Zunächst musste man sich damit abfinden, dass der Verein laut Gesetz der amerikanischen
Militärregierung von Bremen aufgelöst wurde.

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