Logbuch

Gemeinschaftstour nach Helgoland

Petrus und Neptun haben uns auf die Probe gestellt. Lange vor dem geplanten Helgoland-Wochenende wurden die Wetter-Apps studiert. Ein Auf und Ab mit dem Wetter, keine konstante Wetterlage, grenzwertige Windstärken und Dauerregen führten zu Kopfzerbrechen bei den Besatzungen der durchaus stolzen Anzahl von 7 z.T. voll besetzten Segelschiffen unseres Vereins. Optimistisch wurde dennoch am Freitag wie geplant abgelegt, um das Ziel Helgoland zu erreichen. Am Samstagmorgen sah die Wetterlage unverändert aus. Die Dunkelheit, der Regen und der grenzwertige Wind auf See führte bei 5 von den 7 Besatzungen zu keiner klaren Aussage, ob der gemeinschaftliche Törn wie geplant stattfinden soll. Bei dem Versuch, eine Stimmungslage einzufangen, kam als Ergebnis der Entschluss heraus, den „Neuen Hafen“ anzusteuern, um dort den verregneten Samstag abzuwettern. Gesagt, getan und es wurde gemeinschaftlich in der Geeste abgelegt und der „Neue Hafen“ angesteuert. Die „Geronimo X“ und „Puck“ haben ihre Segel gesetzt und sind Richtung Helgoland gestartet. Durch die Atmosphäre auf der Weser mit einem blauen Streifen am Horizont und dem Wind aus der richtigen Richtung, blühten die Seglerherzen auf und es führte dazu, dass die Absprache, in den „Neuen Hafen“ zu fahren, gebrochen wurde. Dadurch, dass 2 der 5 Boote schon im Einlaufen in die Schleuse waren, konnten sie die neue Entscheidung der 3 anderen erst zu spät erkennen und waren sprichwörtlich gefangen in der Situation. Die Flotte auf der Weser machte das Angebot zu warten, was allerdings abgelehnt wurde. Somit machten sich 5 der 7 Schiffe auf den Weg nach Helgoland.

Anfangs unter trockenen Bedingungen konnten die Segel und der Kurs gesetzt werden. Unter der Abdeckung der westlich gelegenen Buhnen und Sandbänken konnten wir geschütz vor Seegang die Weser heraus fahren. Noch vor den Türmen und der fehlenden Abdeckung wurden die Reffs in die Segel geschnürrt. Der Seegang nahm ordentlich zu und die kleineren Schiffe konnten bei halben Wind 5 Beaufort aus NW den Kurs auf Helgoland setzen. Der Regen entwickelte sich zu einem Dauerregen. Aber die verschiedenen Crews hatten mehr oder weniger ihren Spaß. Naja, wenn man unfreiwilliges Fischefüttern dazuzählt hatten wohl alle Spaß. Man staunt immer wieder, wie schnell die riesen Pötte im Verkehrtrennungsgebiet angerauscht kommen. Durch die schlechte Sicht konnten erst sehr spät die großen Schiffe erkannt und bei Bedarf der Kurs klar geändert werden. Teilweise hatten die „Großen“ ein Signal gegeben um auf sich aufmerksam zu machen.

Lange nach den Trennungsgebieten im Hamburger Loch konnte man die Insel immer noch nicht sehen. Der Seegang war mittlerweile beachtlich aber zum Glück aus einer angenehmen Richtung. Es lief alles super und wir sind bis in den Vorhafen mit voll Speed gesegelt. Dafür, das viele nicht mehr in Sichtweite waren, fuhren wir recht Zeitnahe in den Hafen ein. Der Regen machte nur kurze Pausen, selbst während des Aufenthalts auf der Insel hat der Regen nicht nachgelassen. Die einen machten sich auf den Weg zum shoppen, die anderen machten einen Fußmarsch zur Langen Anna.
Zum Abend konnten wir in der Düne Süd einen Tisch für alle reservieren. Dort wurde gemeinschaftlich gegessen und über die Fahrt gesprochen.
Alle Beteiligten waren geschafft und der Abend wurde gegen 22:00 Uhr beendet. Die geplante Abfahrt wurde auf 7:00 Uhr abgestimmt.
Schnell wurden die warmen Kojen aufgesucht um für den nächsten Tag Fit zu sein. Geplant ist, in einen Rutsch von Helgoland bis nach Bremen durchzufahren. Petrus hatte ein gutes Herz und Neptun war wohl kaputt vom Vortag. So segelten wir bei achterlichen 4-5-Beaufort und strahlenden Sonnenschein Richtung Weser. Die alte See überholte uns und die rollenden „Berge“ hoben und senkten die Schiffe sanft.

Das Feld zog sich ziemlich auseinander bis die Flaute in der Außenweser einsetzte. Dort rückten einige wieder zusammen. Leider mussten die letzten Milen von Höhe Tegeler Plate bis nach Bremen motort werden. Da half auch kein Spinnacker mehr die erforderliche Mindestgeschwindigkeit einzuhalten um mit dem auflaufenden Wasser den Heimatanleger zu erreichen. Wir hatten ein Schiff, das es nicht mehr mit dem auflaufenden Wasser geschaft hatte. Das aus guten Grund, denn sie beobachten und spielten unterwegs mit Schweinswalen, die das Schiff als Spielkamerad für sich entdeckt hatten.
Für so ein Ereignis verzichtet man gerne auf ein pünkltliches ankommen. Am Sonntagabend ging ein anstrengendes aber schönes Wochenende zu Ende, dass laut allen Beteiligten auf jeden Fall wiederholt werden soll.


 


 

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